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Text File  |  1998-03-14  |  3KB  |  74 lines
  1. Titel     :   DIE FRAU VON GEGENÜBER
  2.  
  3. Interpret :   FRANK ZANDER
  4. <P>       :   1978
  5.  
  6. ---------------------------------------------------------------------
  7.  
  8.  
  9. Herr Ober, noch ein Bier, sie haben 10 Sek. Zeit, dalli dalli.
  10. Mein teures Weib zuhaus', mit der ich immer nur im Krieg lieg'
  11. ist sauer, wenn ich mit dem Fernglas auf die Frau schau',
  12. die jede Nacht allein und brav ins Bettchen steigt,
  13. doch vorher alles zeigt.
  14.  
  15. Heute, als ich g'rade wieder auf der Dame Bauch schau'
  16. und träumte, daß ich nicht den Drachen
  17. in meinem Bett' hätt', schrie sie:
  18. "Ich weiß, warum du alter Lustmolch spannst,
  19. weil du ja sonst nicht kannst."
  20.  
  21. Daran ist die Frau von gegenüber schuld,
  22. ich habe nie ins Lokal gewollt.
  23. Ach, hätt' ich mich nicht rumgetrieben,
  24. dann wär mir viel erspart geblieben.
  25.  
  26. Ich als Mann, was soll ich denn mit meiner Alten machen,
  27. die schläft ja seit 20 Jahren in demselben Schlafsack,
  28. und der ist aus gutem Stoff.
  29.  
  30. Ich trinke mein drittes Bier und bin fast vor Schreck weg,
  31. denn plötzlich fragt mich jemand,
  32. ob ich nicht der kleine Bär' wär',
  33. der jede Nacht durchs Fenster gegenüber blickt,
  34. was sich bestimmt nicht schickt.
  35. Ich frag' sie, ob ihr nicht ein klitzekleines Gläschen Sekt schmeckt,
  36. und sag' ihr,"Mädchen, mich macht deine Abendshow froh",
  37. sie sagt prompt,"ich zieh' auch die Gardinen zu.
  38. denn heute guckt kein Spanner zu."
  39.  
  40. Daran ist die Frau von gegenüber schuld,
  41. denn ich hab' ja nach Haus' gewollt,
  42. ach, wär' ich doch nach Haus' gegangen,
  43. dann hätt' ich mir nichts eingefangen.
  44.  
  45. Daran, ich als Mann bin schuld, oder auch nicht ?
  46. Diese verdammte Emanzipation, die macht uns Männer so klein,
  47. klitzeklein.
  48. Ich weiß nicht, wo und wie sie später meine Hand fand,
  49. denn es fing an, daß sie mir erst ihr kleines Knie lieh',
  50. doch irgendwann, da kam für mich dann das Blackout,
  51. als ob dich Cassius haut.
  52.  
  53. Ich war dann auch schon bald mein gesamtes Moos los,
  54. mein schwerer Kopf kam nicht mehr von ihrem Schoß los,
  55. und nun kreist vor mir unser Haustürschlüsselloch,
  56. Marie, so hör' mich doch.
  57.  
  58. Daran ist die Frau von gegenüber schuld,
  59. denn ich habe ja nach Haus' gewollt,...
  60.  
  61. Ich bleib' ruhig
  62. Marie, mach bitte auf, hier ist dein Harry,
  63. hier ist dein Harry-Mäuschen.
  64. Marie, mach bitte, bitte auf,
  65. Marie, ich werde böse, und wenn Harry böse wird,
  66. dann steht auch eine Tür nicht mehr im Wege,
  67. ich komme, Mariechen, ich bring' auch ein paar Freunde mit
  68. kommt rauf, Jungs
  69. Marie hat auch noch eine Portion Buletten für uns,
  70. ha ha ha ha ha
  71.  
  72. Marie, wo bist du ?
  73. Marie, wo bist du eigentlich ?
  74.